Etwas, was ich super schätze an den ganzen Neo-Banken-Lösungen, sowie grundlegend auf an TWINT: Du bezahlst mit dem Geld, dass du hast. Bei TWINT, weil es eine direkte Anbindung oder ein aufgeladenes Prepaid-Konto ist und bei den Banken, weil du nur das Geld verbrauchen kannst, welches du auch effektiv auf dem Konto hast. Doch nun geht TWINT einen Schritt weiter und ich finde in die komplett falsche: TWINT später bezahlen.
Schulden machen mit TWINT
Das Bezahlen mit einer normalen Kreditkarte ist genauso gefährlich, wie die neue Funktion von TWINT. Mit TWINT später bezahlen lebst du auf Pump. Genau genommen gibt dir TWINT 30 Tage Zeit, deine vorher gemachten Konsumschulden zu begleichen. Das mag für einige Menschen passen, diejenigen unter euch, die genügend verdienen und gelernt haben, mit ihrem Geld zu hausieren. Doch mit dem einfachen und relativ schnellen Bezahlen, welches TWINT ermöglicht, könnte das vielen vor allem jüngeren Nutzenden zum Problem werden.
Die fortschreitende Digitalisierung im Finanzsektor eröffnet ständig neue Möglichkeiten für Verbraucher. Eine dieser Innovationen bietet die in der Schweiz beliebte Bezahl-App TWINT. Die neue Funktion wird TWINT nach und nach aufschalten. Bei ausgewählten Händlern wird die Option «Später bezahlen» eingeführt. Dies bedeutet konkret, dass Käufe, die mit TWINT getätigt werden, nicht sofort beglichen werden müssen, sondern erst nach einem Zeitraum von 30 Tagen.
Die Idee dahinter ist, den Kunden eine grössere Flexibilität beim Online-Einkauf zu bieten. Laut den offiziellen Angaben von TWINT wird es den Nutzern bei den teilnehmenden Händlern freigestellt sein, ob sie den ausstehenden Betrag unmittelbar begleichen oder die 30-tägige Frist in Anspruch nehmen möchten. Für die technische und prozessuale Implementierung dieser neuen Zahlungsweise arbeitet TWINT eng mit Swissbilling zusammen, einem Unternehmen, das sich auf Lösungen für den Kauf auf Rechnung spezialisiert hat.
Der vermeintliche Vorteil für die Kunden
Ein Kunde besucht einen Onlineshop, füllt seinen Warenkorb und entscheidet sich bei der Zahlungsabwicklung für TWINT. Dort wird ihm dann, sofern vom Händler angeboten, die Option präsentiert, entweder sofort zu bezahlen oder den Kaufbetrag innerhalb der nächsten 30 Tage zu begleichen. Der offensichtliche Vorteil hierbei ist, dass der Kunde die Möglichkeit hat, die gelieferte Ware in Ruhe zu prüfen, bevor die Zahlung fällig wird.
Im Frühling 2023 konnte man schon auf der einen oder anderen Plattform von der neuen Funktion lesen. Jetzt ist sie final verfügbar und wird langsam ausgerollt.
Möglichkeit der deaktivierung?
Ich hoffe stark, dass die Funktion nicht per Default aktiv ist und dass er bewusst aktiviert werden muss. Noch mehr hoffe ich aber, dass Elternteile die Funktion für ihre Kinder unterbinden können. Denn im digitalen Zeitalter, mit all den Onlineshops, ist eine Bestellung so schnell gemacht.
Aktuell, so scheint es, ist die 30-tägige Zeit ohne Gebühren und Zinsen abzuwickeln. Doch wie wir TWINT kennen, könnten sie auch hier das grosse Geschäft wittern.
Habt ihr die Funktion bei euch schon zur Verfügung?